Der Wiederaufbau in der Verbandsgemeinde Altenahr ist eine komplexe Herausforderung: Er umfasst rund 700 Einzelmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von über 1,5 Milliarden Euro. Hier sind effizientes Projektmanagement, eine koordinierte Herangehensweise und enorme Ressourcen gefordert. Die betroffenen Kommunen können dies allein kaum bewältigen. Deshalb unterstützen die Julius Berger International GmbH und die Zukunft Mittelahr AöR beim Wiederaufbau als Projektsteuerer. Wir stellen sie und ihre Aufgaben näher vor.
Der Grundstein für die Julius Berger International GmbH (JBI) wurde vor über 130 Jahren gelegt. Seitdem ist JBI, seit 1948 in Wiesbaden beheimatet, zu einem international erfolgreichen Planungs-, Projektsteuerungs- und Beratungsbüro mit über 380 Mitarbeitenden geworden. Die Leistungen werden mit den Auftraggebern auf deren Anforderungen angepasst: von reinen Projektsteuerungsleistungen – auch in Form eines Multiprojektmanagements wie beim Wiederaufbau für die Verbandsgemeinde – über klassische Ingenieurdienstleistungen als Generalplaner bis hin zu baubetrieblichen Services und Beratungsleistungen zu Spezialthemen. Den Auftrag als Projektsteuerer für den Wiederaufbau in der Verbandsgemeinde Altenahr erhielt JBI 2022 nach einer europaweiten Ausschreibung. Als Basis vor Ort dient seit 2023 das Regionalbüro Ahr mit rund 70 Mitarbeitenden, von denen rund 50 für die Verbandsgemeinde Altenahr und die Ortsgemeinden tätig sind.
In den drei Nachbargemeinden Dernau, Mayschoß und Rech betreut die Zukunft Mittelahr AöR (Anstalt öffentlichen Rechts) den Wiederaufbau. Die Ortsgemeinden sind nicht nur geografisch, sondern auch hinsichtlich ihrer Interessen, Struktur und Tradition eng miteinander verbunden. Um den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe besser zu koordinieren, Synergien zu nutzen und ihre Kräfte zu bündeln, gründeten sie 2021 eine eigene Wiederaufbau- und Projektentwicklungsgesellschaft. Ihr Ziel ist eine moderne, zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung der Region.
Begleitung von Anfang bis Ende
Die beiden Projektsteuerer begleiten die Wiederaufbau-Maßnahmen von der Vorbereitung bis zum Abschluss. Konkret haben sie die folgenden Aufgaben:
- Sie pflegen eine enge Zusammenarbeit mit allen am Wiederaufbau beteiligten Stakeholdern und sind deren zentrale Ansprechpartner – von Planern über Behörden und Fördermittelgeber bis hin zu Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern.
- Sie unterstützen die Bauherren – also beispielsweise die Verbandsgemeinde oder die Ortsgemeinden – dabei, öffentliche Fördermittel für die Wiederaufbau-Maßnahmen zu beantragen und abzurufen.
- Sie unterstützen bei den umfangreichen Planungs- und Genehmigungsprozessen, welche die Wiederaufbau-Maßnahmen vor der Umsetzung durchlaufen müssen.
- Sie koordinieren die Umsetzung der Maßnahmen: Sie wirken bei Ausschreibungen mit, koordinieren Vergaben und steuern die Maßnahmen hinsichtlich Kosten, Terminen und Qualität.
- Sie unterstützen die Projekte administrativ – etwa hinsichtlich Rechnungsprüfung, Controlling und Versicherungsmanagement.
Die Expertise der Projektsteuerer ist somit entscheidend für die effiziente Abarbeitung des Wiederaufbauplans in der gesamten Verbandsgemeinde. Sie begleiten die einzelnen Maßnahmen ganzheitlich und entlasten so die Kommunen, deren Verwaltung auf die Bewältigung eines solchen Großprojekts nicht ausgelegt ist. Ziel ist eine abgestimmte, transparente und möglichst zügige Umsetzung der zahlreichen Wiederaufbauprojekte. Deshalb stehen die beiden Projektsteuerer auch untereinander in einem engen und kontinuierlichen Austausch. Ihre Arbeit ist langfristig angelegt und zielt darauf ab, die Region im Rahmen des Wiederaufbaus zukunftsfähig zu machen.